Art Coins

Contemporary Art Coins von Paul Raas

Der aktuelle Trend mit digitalen Währungen, wie beispielsweise BitCoins, hat Paul Raas dazu angeregt, künstlerisch über das Verhältnis Währung – Mensch – Kunst zu reflektieren und eine Bild-Form dazu zu suchen. Die philosophische Hauptfrage dabei war, welche Prozesse dazu führen, dass eine Sache einen Wert bekommt, der nicht nur individuell, sondern mehrheitlich anerkannt wird. Bei den neuen digitalen Währungen ist es schlussendlich ein recht „simples“ Spiel aus Angebot und Nachfrage – ähnlich wie bei Gold. Bei allen Dingen, die beispielsweise einen emotionalen, politischen oder ästhetischen Wert haben, ist es schon um vieles komplizierter. Der künstlerische Wert ist sehr subjektiv und doch gibt es auch gesellschaftliche Übereinkünfte darüber, ob und wann Kunst viel oder weniger Wert ist. Ein komplexes und ambivalentes Spiel.

Contemporary Art Coins von Paul Raas Paul Raas, “Contemporary Art Coins” (Durchmesser 4 oder 12 cm) Kupferplatte und Kupferdruck auf Bütte (10×15 oder 30x40cm), gerahmt.

Paul Raas hat sich entschieden, mit seinen Kunst-Münzen eine eigene künstlerische Währung herauszugeben. Der Wert jeder Münze liegt im Auge des Betrachters und doch haben alle Münzen auch vieles gemeinsam. Im eigentlichen Sinn sind es keine Münzen, sondern kleine runde Kupferplatten für Kupferdrucke auf Büttenpapier. Die Kunst-Münze ist nur das Hilfsmittel für das Kunstwerk, den Kupferdruck. Das fertigt Kunstwerk besteht bei Raas aus dem Druck auf Büttenpapier und, wie sonst nicht üblich, der konservierten Druckplatte – dem Contemporary Art Coin. Die münzenähnliche Platte und das spiegelverkehrte Bild stehen gegenüber. Der Bildgeber und das spiegelverkehrte Bild stehen einander gegenüber.

Zu manchen „Contemporary Art Coin“ gibt es eine Website, die den aktuellen künstlichen „Börsenwert“ darstellt. Es gibt sozusagen ein digitales, nicht materielles Pendant zum Kunstwerk. Die Motive auf den Contemporary Art Coins entstammen dem Raaschen Makrokosmos.

Zur künstlerischen Technik:
Runde Kupfer- und Silberscheiben mit Durchmessern zwischen 4 und 12 cm werden in verschiedenen Radiertechniken bearbeitet und geätzt. Die dadurch entstandenen Vertiefungen im Metall werden mit Druckerschwärze eingefärbt. Die Druckfarbe wird sorgfältig von der Oberfläche der Platte entfernt. Die Tiefdruckpresse bringt die Farbe aus den Vertiefungen auf angefeuchtetes hochwertiges Büttenpapier. Die Technik der Radierung geht bis ins 12. Jahrhundert zurück und war über die Jahrhunderte eine preisgünstige Reproduktionstechnik für Bildmotive. Als bekannteste Kupferstich-Künstler ist hier wohl Albrecht Dürer zu nennen. Heute steht nicht mehr unbedingt die Reproduktionsmöglichkeit eines gedruckten Bildes im Vordergrund, sondern die künstlerische Ausdruckskraft der Radierung.

Paul Raas setzt verschiedenste Kupferdrucktechniken ein und kombiniert diese auch auf viele Arten: Kupferstich, Kaltnadelradierung, Ätzradierung, Aquatintatechnik, Fotoätzung, Hoch- und Tiefdruckkombinationen, Irisdruck. Die bevorzugten Materialien sind Kupfer, Zink, Stahl und Silber.

Hier zwei interessante Videos zu verschiedenen Techniken:
Eine Aquatinta entsteht
Kupferstich

Aktuell zu sehen 19.-21. Oktober 2018:

Auf der Kunstmesse ART SALZBURG CONTEMPORARY
am Stand der ATC ART TRADING SALZBURG
Messezentrum Salzburg, Messehalle 1, Eingang 1
Am Messezentrum 1, 5020 Salzburg

Live Druckvorführung an der Kupferdruckpresse
19. – 21. Oktober 2018 jeweils ab 15.30 Uhr

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